Es ist August 2014 und Interpol sind wieder da, mit einem neuen Album.
Wer sich jetzt fragt „Inter-wer?“ und „wieso überhaupt ‚wieder‘?“, muss sich nicht schämen.
Bei Interpol handelt es sich um eine dieser düster-gefühligen Indie-Rock-Gruppen, die wunderbar ins Nachmittagsprogramm anonymer Großfestivals passen. Um so eine Art Strokes mit besserem, von bösen Übermusikschreibern gerne mit Ian Curtis verglichenem, Sänger. Oder wie es der Musikexpress in seiner neuesten Ausgabe formuliert, „der besten Rockband Amerikas“, inklusive „Platte des Monats“.
Diese „beste Rockband Amerikas“ stammt aus New York und hat es in ihrer bislang zwölfjährigen (plus noch so’n bisschen) Plattenveröffentlichungsgeschichte in den heimischen USA auf zwei Edelmetallauszeichnungen gebracht. Das 2004er Antics brauchte dabei viereinhalb Jahre (und einige Sonderpreis-Runden) um die Grenze von 500.000 Verkäufen zu erreichen, während sich das 2002er Debüt-Album Turn On The Bright Lights stolze neun Jahre lang die entsprechende Käuferzahl zusammenhamsterte. Das ist gut, spricht für eine gewisse Beständigkeit und eine treue Fangemeinde. Gemessen am begleitenden Hype (die beiden Nachfolgealben starteten jeweils in den US- und UK-Top-Ten, um dann binnen weniger Wochen wieder komplett aus Charts und Bewußtsein zu verschwinden) ist das allerdings nicht so berauschend.
Musik: schon ok
Hype: JAWOLL!!!
Fazit: Wer den Kontakt zu seinem inneren (Alt-)Hipster nicht gänzlich verlieren möchte, sollte Antics mal gehört haben.
Interpols neues Album El Pintor erscheint am 5. September auf CD, Vinyl und immateriell.